„Ich habe einfach keine Zeit für die Träume!“
Das höre ich immer mal wieder, wenn es darum geht, sich um die eigenen Träume zu kümmern.
Es ist eine Tatsache, dass du Zeit und eine gute Organisation brauchst, wenn du dich morgens an deine Träume erinnern und diese aufschreiben möchtest oder das vielleicht sogar gleich in der Nacht erledigen willst.
Und später dann zusätzlich, wenn du versuchst, mit der einen oder anderen Methode, den Traumbotschaften auf die Spur zu kommen, auch das ist nicht von gleich auf jetzt getan.
Andrea, eine begnadete Traumarbeiterin, die gerade eine professionelle Methode zum Verstehen der Träume lernt, formulierte es so: „Oh, man braucht richtig viel Zeit und Leidenschaft dafür!“
Richtig …
Kürzlich sprach mich Jana an, weil sie das alles mit den Träumen einfach nicht mehr hinbekommt.
Ihr Wunsch, den Träumen angemessen Zeit und Raum in ihrem Leben zu geben, misslingt ständig, weil alle freien Ressourcen von den „normalen“ Aktivitäten in Job, Familie und Freizeit aufgefressen werden.
Am liebsten, klagt sie, wolle sie die Beschäftigung mit den Träumen aus Zeitnot ganz sein lassen, und sie fragt mich um Rat.
Gerade mich 😊
Was meinst du, was ich ihr wohl mit auf den Weg geben werde?
Sicherlich hat sie von Anfang an gespürt, dass sie mit ihrer Idee, alles hinzuschmeißen, nicht wirklich zufrieden werden würde. Denn eigentlich war sie ja voll dabei – mittendrin in der „Traumarbeit nach Ortrud Grön“.
Hoffte sie heimlich doch auf eine Ermutigung durch mich …?
Ich gehe davon aus: Wer die Segnungen dieser Art von Traumarbeit bereits erfahren durfte, kennt meine Antwort.
Zeitnot, Unsicherheit, ein anhaltendes und deutliches Zögern nach einer erfüllenden Phase – all dies können Stolpersteine auf dem inneren Weg der Bewusstseinserweiterung sein. Wenn es auf einmal holprig wird, dort wo du bisher mit voller Begeisterung Sprints hingelegt hast, nun aber alles zum Hindernislauf wird, dann sind das meist innere Hindernisse, die deinen Weg neuerdings pflastern.
Gerade die Beschäftigung mit den Träumen könnte deine Frage beantworten, wie diese Hindernisse einzuordnen sind. Sicher musst du bewusst klare Entscheidungen treffen, ob du deinem Pfad weiterhin folgen wirst und wie du das besser organisieren könntest, damit es überhaupt funktioniert. Aber die Antworten aus deinen Träumen, also die Stimmen aus deinem Unbewussten, können bei der Bewältigung von Hindernissen helfen.
Bei Jana war das geradezu grandios, so dass ich gar keine Überzeugungsarbeit mehr leisten musste. Denn nach dem ersten kurzen Gespräch, bei dem sie so resigniert war, brachte ein Traum sie in ihre ureigene Spur zurück.
Janas Traum
Ich sitze beim Frühstück, die Familie um mich herum wie jeden Morgen. Ich trinke gerade eine zweite Tasse Kaffee. Ein kleiner Hund (den ich in Wirklichkeit gar nicht habe) wuselt um meine Beine herum, er gibt keine Ruhe und scheint mich irgendwohin stupsen zu wollen. Er zieht mich regelrecht in Richtung Balkon.
Janas Traum (Name geändert)
Tatsächlich! Als ich rausschaue, sehe ich dort auf dem Balkontisch Queckie sitzen, meine Katze (sie darf eigentlich nicht auf den Balkon, das ist zu unsicher für sie!). Sie sitzt direkt auf meinem Tagebuch, das gleichzeitig mein Traumtagebuch ist. In echt hat das einen richtig bunten Umschlag, doch im Traum ist der ganz dunkel. Und wie ein Signum ist eine große rote 5 auf dem Umschlag eingeprägt.
Ich bekomme einen großen Schreck, weil Queckie dort draußen sitzt. Als ich sie hochnehme und reintragen will, springt der Hund auf einen der Balkonstühle und blickt ganz unruhig, aber auch irgendwie zielgerichtet, herum – Richtung Katze, Richtung Tagebuch und nach draußen über die Balkonbrüstung, so als wollte er alles im Blick behalten.
Entscheidungshilfe
Nach diesem Traum benötigte Jana, die, wie gesagt schon viele Traumkenntnisse hatte, kaum mehr eine Unterstützung für ihre Entscheidung. Denn der Traum ist voller Symbole, die sie deutlich in eine Richtung lenkten.
Der Traum beginnt harmlos in einer Alltagssituation, bis der zweite Kaffee Jana wach für die Traumbeobachtung werden lässt.
Der kleine Hund – Jana bekommt hier ein Symbol für die Treue zu sich selbst an die Seite gestellt – lenkt sie in die Richtung, in der Gefahr für ihre Katze besteht.
Janas Katze im Traum ist ein Symbol für ihre Autonomie und Individualität.
Der Balkon, der eine Möglichkeit ist, aus dem Wohnzimmer herauszutreten, symbolisiert Janas Chance, über ihre Komfortzone hinauszugehen.
Diese Entwicklungsrichtung, die Jana scheinbar gefährlich erscheint, steht wohl im Zusammenhang mit ihrer Traumarbeit, die sie im Traumtagebuch dokumentiert.
Einerseits ist sie hier in Verbindung mit sich selbst (die Katze sitzt auf dem Tagebuch), andererseits ist hier noch Unbewusstes enthalten, denn der Umschlag des Traumtagebuches ist – anders als in Wirklichkeit – ganz dunkel.
Die rote 5 auf dem Umschlag ist eine Aufforderung an Jana, anders als bisher beim Umgang mit den Träumen viel aktiver zu werden und mehr auf ihre eigenen Sinne intuitiv zu vertrauen.
Darin liegt ein großes Potenzial für sie!
Jana erkannte diese Traumbotschaft im Groben. Mit einem kurzen Traumgespräch, konnten wir ihre Erkenntnisse noch vertiefen und einige Aspekte ans Licht holen, die ihr einfach nicht bewusst waren, wie die Traumsymbolik auch verriet.
So hat der Traum in Janas akuter Situation der Entscheidungsschwäche ihr recht schnell eine deutliche Klarheit und eine angenehme Gewissheit für ihr weiteres Vorgehen bezüglich der Träume gebracht.
Die Zeit für die Träume ist eine richtig gut investierte Zeit, oder?
Bedenke, dass Träume noch ganz andere Themen aufnehmen, mitunter durchaus existenzbestimmende. Die Wegweisung durch die Traumbotschaft kann dann so hilfreich sein, dass sich eine wohltuende Gewissheit und innere Ruhe einstellt, weil du dich ganz eins mit ihr fühlst.
Wie siehst du das?
Schreib mir gern unten in den Kommentaren etwas dazu.
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Wie schön, dass Jana diesen Traum hatte, der ihr so eindeutig vermittelt hat, wie bedeutsam die Traumarbeit für sie ist. Das ist ein Beweis mehr für mich, wie wichtig die Traumarbeit ist, um eigene Antworten zu bekommen. 🙂